Einem Vorschlag Manfred Riebes (NürnbergWiki) folgend, habe ich mich – schweren Herzens – entschlossen, meine Website in “Lexikon der Psychiatriekritik” umzubenennen. Als ich dieses Projekt begann, schwebte mir etwas anderes vor: Ich wollte, nach Lust und Laune, frei assoziierend mitteilen, was mir durch den Kopf ging. Und da ich zu dieser Zeit mit dem Problem rang, wie mit dem Bewuchs von Pflasterritzen in meinem Zuständigkeitsbereich zu verfahren sei, kam mir just der Begriff “Pflasterritzenflora” als Titel für meinen Blog in den Sinn.
Seither ist einige Zeit verstrichen und als Thema des Tagebuchs kristallisierte sich die Psychiatriekritik heraus. Dank zahlreicher Rückmeldungen von Lesern in Form von Kommentaren, e-Mails und Telefonaten erkannte ich, dass gar nicht so sehr das, was mir durch den Kopf ging, sondern vielmehr Informationen und Kritik zur Theorie und Praxis der Psychiatrie gefragt waren. Es wurde deutlich, dass der Wildwuchs einer Pflasterritze der klaren Linie eines Lexikons, eines kritischen Nachschlagewerks weichen muss.
Heute konnte ich den vierten Eintrag in das Lexikon freischalten:
Vermutlich in keinem anderen Bereich hat die fehlende wissenschaftliche Basis der Psychiatrie dramatischere Auswirkungen als in diesem. Namhafte Wissenschaftler und Juristen haben psychiatrische Zwangsmaßnahmen als Freiheitsberaubung und Folter bezeichnet. Dies wird in der politischen und juristischen Sphäre zwar mehrheitlich noch nicht so gesehen, aber wissenschaftlich betrachtet beruht die Zwangspsychiatrie dennoch auf schierer Willkür.
Weitere Einträge werden meinem Lexikon nunmehr in rascher Folge hinzugefügt; und es lässt sich nicht vermeiden, dass deswegen mein Tagebuch zu kurz kommen wird. Bisher ist das Lexikon ein Torso; dies ist unbefriedigend, und so werde ich mich dem Tagebuch erst wieder verstärkt zuwenden können, wenn ich die zentralen Themen der Psychiatriekritik abgehandelt habe.
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